Während eines Einsatzes ist allein der Pilot für die Sicherheit des Luftrettungsmittels und der Crew für die Dauer von Start, Flug und Landung verantwortlich. Allein der Pilot entscheidet darüber, ob ein Einsatz geflogen werden kann oder ob er z.B. aufgrund von schlechten Wetterbedingungen oder einsetzender Dunkelheit nicht geflogen werden kann. Deswegen ist der Pilot dafür zuständig, aktuelle Wetterdaten von der entsprechenden Informationsstelle einzuholen und für den Luftrettungsbetrieb auszuwerten. Ein Pilot ist stets "Pilot-in-Command" (PIC), zu deutsch verantwortlicher Luftfahrzeugführer. Er kann von einem Copiloten untertützt werden. Letzteres ist bei Christoph 5 nicht der Fall.

Sollte der Pilot entscheiden, dass ein Einsatz nicht übernommen werden kann (z.B. aufgrund von unzureichender Treibstoffreserve oder schlechtem Wetter/Dunkelheit), so ist diese Entscheidung bindend für die ganze Besatzung.

Trotzdem ist es auch jedem anderen Crewmitglied möglich, Bedenken bezüglich eines Einsatzes im Hinblick auf die Flugsicherheit zu äußern. Die Sicherheit der Crew steht an erster Stelle.

 

Erfahrungen der Piloten

Alle Piloten, die auf Rettungshubschraubern (RTH) und/oder Intensiv-Transporthubschraubern (ITH) eingesetzt werden, haben viel Erfahrung und sind auf besonders schwierige Flug- und Landebedingungen spezialisiert. Die meisten haben mehrere tausend Flugstunden Erfahrung.

Viele Piloten haben ihre fliegerische Karriere beim Militär oder bei Polizei bzw. Bundespolizei begonnen.

Eine Alternative stellt eine privat finanzierte Ausbildung, z.B. in den vereinigten Staaten von Amerika oder Deutschland, dar. In den USA ist diese zwar deutlich günstiger als in Deutschland, aber immer noch sehr kostspielig im Vergleich zu anderen Berufsausbildungen.

 

Training und Checkflüge

In regelmäßigen Abständen müssen alle in der Luftrettung tätigen Luftfahrzeugführer ihr Können unter Beweis stellen. So werden die Trainings- und Checkflüge von der ADAC Luftrettung gGmbH am Flugplatz Bonn-Hangelar durchgeführt. Da auch hier Kosten reduziert werden sollen (Betriebs- und Wartungskosten der Hubschrauber), wurde am Flugplatz Bonn-Hangelar die HEMS-Academy ins Leben gerufen. Hier stehen Flugsimulatoren, in denen die Piloten zumindest einen Großteil ihrer Checkflüge absolvieren können. Im Simulator können auch extreme Notsituationen trainiert werden. Sogenannten Ratings entscheiden darüber, welche Baumuster der Pilot fliegen darf.

 

Piloten im Rettungseinsatz

Bis die Rotoren nach der Landung zum Stillstand kommen, hat der Pilot aus Sicherheitsgründen sitzen zu bleiben. Der Pilot sitzt übrigens in Hubschraubern grundsätzlich vorne rechts.

Dann muss der Pilot prüfen, ob die Maschine in einer gesicherten Position steht und keine Gefahr vom Hubschrauber ausgeht, bzw. dass der Hubschrauber selbst nicht gefährdet wird. Wenn die Polizei vor Ort eintrifft und die Sicherung der Maschine übernimmt, kann der Pilot z.B. auch dem Notarzt und dem Rettungsassistenten zur Hand gehen. Dies ist aber selten der Fall.

Piloten in der Luftrettung besuchen zwar einen Lehrgang der Ersten Hilfe, brauchen aber darüber hinausgehend keine besondere medizinische Ausbildung.

Nach dem Ende eines jeden Fluges muss der Pilot die entsprechenden flugbetrieblichen Formalitäten erledigen. So hat er zum Beispiel über die genaue Einsatz- und Flugdauer Buch zu führen und im Computer zu erfassen.

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